Elternabend - "Gefahren des Internet"

Jürgen Wolf leitete den Abend mit einem Film ein, bei dem vor allem der Aufruf kam, die Kinder umfassend zu schützen. Verschiedene Statistiken sagen aus, dass Kinder schon im Vorschul- und Grundschulalter Handy, Spielekonsolen und PC´s rege nutzen, auch das TV-Gerät ist bereits fester Bestandteil. 94 Prozent der Zwölf- und 13jährigen nutzen täglich das Internet und mit zunehmendem Alter steigt auch die zeitliche Dauer der Nutzung stark an. Jürgen Wolf verwies auf die 3-6-9-12-Regel: keine Bildschirmmedien unter drei Jahren, keine eigene Spielekonsole vor sechs Jahren, kein Handy oder Smartphone vor neun Jahren und keine unbeaufsichtigte Computer- und Internetnutzung vor zwölf Jahren.
Die Gefahrenquellen im Internet sind dabei vielseitig, von Mobbing über Abzocke bis hin zu Verträgen, die man unbewusst abschließt und Verletzung der Menschenwürde.
Abofallen – davor sind auch Erwachsene nicht sicher; der Taschengeldparagraf (§ 110 BGB) mache den Abschluss auch für Jugendliche schon möglich, illegale Filmdienste, das „Abholen“ von Viren in PCs, Tablets, Handys, TVs, Industrieanlagen, „Doxxing“, E-Mail Angriffe, PayPal Betrug,
Fakeshops, Produktpiraterie, Pornografische Internetseiten, Pro-Ana-Seiten (Magersucht) – die Kinder sind Gefahren in verschiedensten Bereichen ausgeliefert.
Bei Whats-App-Gruppen, die die Kinder nutzen, ist die Erlaubnis der Eltern einzuholen. Verschiedene Sicherheitstipps kamen zur Sprache und auch der Hinweis auf Spielsucht und die angegebenen Altersfreigaben. Woran erkennt man eine Computer-, Spiele- und Internetsucht und was lässt sich dagegen machen.
Anhand von verschiedenen Beispielen, auch aus der näheren Umgebung zeigte der Redner auf, dass das Thema aktueller denn je ist. „Bitte schützen Sie Ihr Kind“ bat der Redner. Sicherheitseinstellungen gilt es zu aktivieren, PC, Notebook, Tablets und Handys sollen regelmäßig auf Updates & Patches gecheckt werden. Auch Browser, Virenscanner und Firewall sollen auf neuestem Stand beziehungsweise ein Adware-Cleaner installiert sein. Ist die Webcam ausgeschaltet oder abgeklebt, kommen keine ungewollten Bilder ins Netz. Die E-Mail-Adresse kann mit „HPI Identity Leak Checker“ geprüft werden und Router, Netzwerkgeräte und WLAN sollen aktualisier und abgesichert sein. Die beiden Beamten bereicherten den Vortrag mit Beispielen direkt „von der Front“. Werden verbotene Inhalte, wie gewaltverherrlichende Spiele oder pornografisches Material auf einem Schülerhandy entdeckt, so wird dieses „in Beschlag genommen und eingezogen“. Auch auf Bedrohungen und Beleidigungen in den sozialen Netzwerken werde reagiert. Vor allem das Thema Schülermobbing beschäftige. Sie verwiesen darauf, dass Whats-App erst für Jugendliche ab 16 Jahren freigegeben ist, was durchaus seinen Sinn hat. Auch die Warnung, sich nicht leichtfertig mit Chatpartnern zu treffen, dürfe nicht vergessen werden. „Die Thematik ist im ländlichen Raum längst angekommen“ – man dürfe die Augen vor den „Gefahren im Internet“ nicht verschließen.

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