Schulunterricht einmal anders

In der " Waldschule" sammelten die Drittklässler viele neue Eindrücke

Apothekerin Renate Weber hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit den Kindern Feld und Wald zu erkunden und ihnen dabei auf spielerische Weise den Lebensraum der Pflanzen, Bäume und Tiere näher zu bringen. Begleitet wurden sie dabei von ihren beiden Jagdhunden.

Bei ihrer Ankunft in Bubach übergaben die Schulkinder an der Waldführer ein Gastgeschenk in Form von echter „Straubinger Schokolade“ und einen Hölzernen „Schwammerling“.  Dann wurde auch schön zügig losmarschiert. Zunächst ging es auf einer Teerstraße leicht bergan in Richtung Attenberg. Auf dem  Weg gab es bereits allerhand. zu sehen. Beim ersten Halt erklärte Renate Weber den Kindern, dass es zwei Arten von Bäumen gibt. Ein mächtiger Walnussbaum am Rande eines Feldweges war Objekt einer näheren Betrachtung. Zur Freude der Kinder fanden sich unter dem Baum, auf dem angrenzenden Acker etliche Nüsse, die fleißig aufgesammelt wurden. Die Heckenrose wurde von einigen Schulkindern erkannt. Bekannt war auch, dass man aus den Hagebutten nicht nur Tee, sondern auch Juckpulver gewinnen kann. Kurz darauf war der Waldrand erreicht. Renate Weber fragte in die Runde, was macht der Wald? Die Antworten waren: Er bindet Sauerstoff und gibt ihn ab. Er bietet Lebensraum für Wildtiere. Er spendet Energie in Form von Holz zum Heizen, ist Produzent von Lebensmitteln und er  liefert auch noch das Schreibpapier für die Hefte der Schüler. Dann machte Renate Weber klar, was man im Wald gar nicht macht. Und dabei liegt ihr als Jägerin besonders der schonende Umgang mit der Natur am Herzen. Denn das Bild des Jägers hat sich von Grund auf gewandelt. Nicht das Jagen mit dem Gewehr, sondern die Hege steht heute im Vordergrund. Daher mahnte sich auch, nichts zu zerstören, keinen Müll abzulagern, nicht lärmen und schreien, auf den Wegen bleiben, vor allem aber kein Feuer anzünden. Sie bezeichnet den Wald als da Wohnzimmer unserer Waldtiere. Damit keine Langeweile aufkam, wurden die „Waldläufer“ aufgeteilt in vier Gruppen. Vorbereitete Gegenstände, wie sie im Wald vorkommen, mussten bestimmt werden. Es galt zu erkennen: Fichtenzapfen, Farn, Birkenholz, Buche, Hagebutte, Tannennadeln, Kieferzapfen und Heidelbeerstrauch. Das beste Ergebnis konnte die Hasen-Gruppen mit sieben von acht Punkten verzeichnen. Zur Belohnung gab es besondere Warnwesten. Aber auch alle anderen Teilnehmer gingen nicht leer aus. Für sie gab es Süßigkeiten. Renate Weber informierte über die verschiedenen Möglichkeiten der Neuansiedlung von Pflanzen. An einer Hütte mitten im Wald gelegen wurde eine Rast eingelegt, Brote, Obst und Getränke ausgepackt, und so stärkte man sich für den das Erraten von mitgebrachten Fellen, von Waldtieren. Da gab es nicht nur ein Reh-Geweih, sondern auch die dazugehörige Rehdecke, also das Fell zu bestaunen. Dazu ein Fuchsfell, das Fell eines Steinmarders, eines Dachses, sowie ein Kaninchen- und Hasenfell. Vier Schüler durften Fragen an ihre Mitschüler herausfinden, welches Tier  sie darstellten. Dazu durften sie sich die entsprechenden Tierfelle umlegen. Dabei gab es viel Spaß. Beim Heimmarsch zurück zum Bus, wurde eifrig über das Erlebte erzählt. Damit ging „ Waldunterricht“, wie man ihn nicht alle Tage erlebt, zu Ende. Ein Unterricht, von dem die Kinder noch lange erzählen werden.  

 

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