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Mamming. (ez) In der fünften Klasse der Mittelschule Mamming war Geschichtsunterricht im Live-Betrieb angesagt. Lothar Breinl tauchte mit den Schülern in längst vergangene Zeiten ein und erläuterte dabei, dass alles, was früher von der Natur zur Verfügung stand, schlau und durchdacht eingesetzt wurde. So konnte das Überleben gesichert und das Leben in der Natur erleichtert werden. Er hatte dazu viele in der Steinzeit zum Alltag gehörende Dinge vorbereitet. Er zeigte, wie früher Feuer gemacht wurde. Dazu diente aber nicht, wie oftmals geglaubt, der Feuerstein, da der damit erzeugte Funke nicht wegspringe. Mit Zunder, am besten mit Buchenschwamm, könne man Feuer machen. Schnell loderte mit den richtigen Hilfsmitteln das kleine Feuer auf. Feuerstein dagegen wurde zum Schneiden verwendet, führte er weiter aus. Denn richtig abgeschlagen, ist er sogar schärfer als ein Küchenmesser und werde sogar heute noch in der Schönheitschirurgie verwendet. Außerdem erfuhren die Schüler, dass auch in der Steinzeit das Thema Schmuck und Schminke die Gemüter beschäftigte. Dann hieß es selber Hand anlegen, indem Muscheln zu Schmuck verarbeitet wurden. Dazu musste fleißig poliert werden, bis das Material ganz weiß war. Wer mit Schmuck weniger anzufangen weiß, der konnte einen Pfeil oder Steinzeitbohrer fertigen.

In dieser Woche durften die Klassen 2a und 2b mit ihren Klassenleitern Kathrin Aumüller und Günther Nachtmann zwei spannende und interessante, aber auch lehrreiche Projekttage erleben.

Als Einstieg in die Projektwoche wurde mit „Kinder-Yoga“ unter der Anleitung von Frau Sarah Bauer vom Yoga-Studio Gut Schermau eine kompetente Partnerin gefunden, die es verstand, alle neugierig zu machen auf einen ganz anderen Sport, den die meisten nur vom Namen her kannten. „Namaste“ hieß es in der Turnhalle und sanfte Klänge stimmten ein auf einen ganz besonderen Tag:  Der „Kleine Yogi“ wurde sofort ausprobiert und im Rahmen einer Geschichte erlernten die Kinder bei einer „Reise durch Afrika“ sanfte Asanas (Körperübungen) und durften während einer Phantasiereise und einer entspannenden Massage ganz neue Eindrücke sammeln.

Am Folgetag besuchten die beiden Klassen gemeinsam den Kastenhof in Landau. Das Museum für Steinzeit und Gegenwart, das dort beheimatet ist, gab einen Einblick in das Leben der Steinzeit-Bäuerin „Lisar“. Bei einem interaktiven Rundgang und in einem Workshop mit dem Thema „Kleine Steinzeit-Küche“ konnten die Kinder eintauchen in die Welt der allerersten Bauernhöfe. Wie kam das Getreide nach Bayern? Wie sah damals ein Schwein aus? Wie anstrengend und aufwändig es war, Mehl zu mahlen, Butter herzustellen oder Feuer zu machen, durften alle in einem kindgerechten Workshop erfahren. Sogar Weichkäse stellten die Kinder selbst her!

Stolz und voller neuer Eindrücke sind nun alle Zweitklässler unserer Schule und freuen sich auf die kommenden Projekttage in ein paar Monaten!

Mamming. Ein Mann auf seiner „never-ending tour“, unterwegs in einer wirklich sinnvollen Angelegenheit, reißt drei Jahrgangsstufen in der GS/MS Mamming-Gottfrieding mit einem altersgemäßen, spannenden, rhythmisierten Vortrag zu Beifallsbekundungen hin. Das an sich eher trockene Thema „Energie“ verpflanzt er dabei geschickt und tatsächlich nachhaltig und ohne erhobenen Zeigefinger in die Köpfe der nächsten Generation - der Generation, auf die es ankommt.  

  Schulleiter Helmar Ostermeier begrüßte ihn und die beiden dritten und vierten sowie die fünfte Klasse in der kalten, vom Heizungsumbau betroffenen Turnhalle, was er gleich nutzte, um in die Thematik einzuführen. Friedhelm Susok, der Infotainer aus Mülheim an der Ruhr, bedankte sich mit einem „Glückauf“, einer landesspezifischen Begrüßung der Bergleute seiner Heimat, die früher Kohle abgebaut hatten. Diese alten Zeiten sind allerdings vorbei: „Wir brauchen grünen Strom von der grünen Wiese für eine grüne Erde!“, war er sich mit den Kindern einig.

  Und schon ging die wilde Fahrt los. Vorab: Es war keine Sekunde langweilig, weil es Susok mit seinem Helfer, dem Energieberater Daniel gelang, permanent alle Schülerinnen und Schüler zum Mitmachen und Mitdenken zu animieren. Er bezog sie ein, schöpfte ihr Vorwissen ab, appellierte an ihr Gewissen, forderte sie heraus und sparte nicht mit Lob und Anerkennung für ihr großes Vorwissen und ihre vernünftigen Antworten.  

  Das Motto „Eine für alle, alle für Mutter Erde“ kreiste um die gesamte Veranstaltung. Dabei wurde Biogas ebenso gestreift wie Fotovoltaik (er nannte die Module kindgemäß Sonnenplättchen) und Wasserkraft, also alle in Bayern stark vorkommenden Alternativ-Energieformen. „Jeder trägt Verantwortung“ – mit dieser These wurden die Kinder mit Standby-Funktionen, den passenden Raumtemperaturen, dem richtigen Lüften, der Wahl des idealen Kochtopfes etc. konfrontiert. All diese Kleinigkeiten zeigen in Summe große Wirkung, man müsse immer die Frage stellen, was der Erde schade und was nicht: Energie verschwenden oder Energie sparen, in einem Energieverschwenderhaus wohnen oder in einem Energiesparhaus oder das eine allmählich in das andere verwandeln. Kohle, Öl und Gas können nicht die Zukunft sein. Die Schäden, die diese Stoffe verursacht haben, und die Folgen daraus zeigte Susok in einfachen Worten.

  Einmal kam ein kleines Filmchen zum Einsatz, dann fanden Gespräche oder Interviews mit Kindern statt, andere Kinder durften aktiv werden und Klartext sprechen. Die Form wechselte ständig, kein Kind wurde übersehen. Mit dem Song „Ich bin ein Energiesparer“ endete nach eineinviertel Stunden diese Show, wobei alle mitsangen und beim Rausgehen noch mit dem „Energiecheckheft für dein Zuhause“, herausgegeben von Energie Bayern, beschenkt wurden.

  Es gibt sie also noch, die tollen Vorträge, gehalten von Leuten, die die passende Ansprache an den Nachwuchs finden ohne dabei von irgendwelchen Medien abhängig zu sein und stattdessen auf Wortwahl, Wortwitz, Körpersprache, Emotion und Empathie setzen.