Theater "Hänsel und Gretel auf Drogentrip im Wald"
von Helmar Ostermeier
Die Modernisierung und Übertragung in die Gegenwart wurde sofort klar, als sich die Bühne in einen Gerichtssaal verwandelte, in dem die Staatsanwältin, die Richterin, eine Verteidigerin und die zwei Angeklagten auftraten. Die beiden Beschuldigten waren Hänsel und Grete zwar des Mordes an einer alten Frau angeklagt, der Hexe aus dem Märchen. Ein netter Gag ereignete sich vor Beginn der Gerichtsverhandlung, als die Richterin allen befahl, sich zu erheben. Also musste auch das Publikum pflichtschuldig aufstehen, allerdings erst nach einer energischen Aufforderung. Im Verlauf der Verhandlung erzählten die beiden Jugendlichen Angeklagten in ihrer eigenen Version den Hergang des Mordes.
Nach dem Theater begaben sich die Klassen in den Eingangsbereich, in dem man verschiedenste Aktionsstände zum Thema illegale Drogen besichtigen konnte. Dabei stellten sich einige Sachverständige vor. Unteranderem war Drogensucht auch ein Thema bei uns.
Allein in Dingolfing leben nach Schätzungen eines Arztes etwa 300 Opiatabhängige. Der Bedarf an Hilfestellung kann dabei nach Angaben des einzigen „Streetworkers“ nicht annähernd gedeckt werden.
Mehr noch. Dingolfing ist einer der größten Drogenumschlagplätze Niederbayerns.
Grund genug sich mit diesem Thema ausführlich zu beschäftigen.